Strasbourg

Am Naviscope: Massenhaft Tauben an der anderen Seite. Leute, die auf Hausbooten leben

La Cloche a fromage – Laden und Restaurant: exzellentes Raclette als All-you-can-eat

La lanterne – micro brasserie: mittwochs das kleine Bier nur 1,60. Das Blonde ist für französische Verhältnisse ein sehr gutes Bier

Kitsch’bar – Klezmer Konzert, cool eingerichtet im 70er Stil

Ravioles du dauphine: sehr leckere kleine Käseravioli

Tips für Grenzgänger Frankreich – Deutschland

Ein Grenzgänger ist jemand, der zwischen seinem Arbeitsplatz in dem einen Land und seinem Wohnort in dem anderen Land pendelt.

Ich beschränke mich in meinen Erklärungen auf den ökonomisch sinnvollen Fall, in Deutschland zu arbeiten und in Frankreich zu wohnen. Andersherum macht es Gründen der Steuer weniger Sinn.

Um gemäß der bilateralen Abkommen zwischen Frankreich und Deutschland als Grenzgänger zu gelten, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

– Man muss innerhalb eines 30km-Radius von der Grenze in Deutschland arbeiten

– Man muss in einem Departement in Frankreich wohnen, dass an der Grenze liegt

– Man muss täglich nach Frankreich zurückkehren. An maximal 45 Arbeitstagen darf man nicht pendeln.

Die deutsche Komik, ein Nachruf

Heinz Erhard. und jetzt Loriot.

Wie kommt es, dass die deutsche Komik, die solide Festung des deutschen Humors nicht weiter belebt ist? Es gibt sie nicht mehr, diese alte Kulturform, in der hinter jedem Witz ein wenig Sozialkritik liegt. Ein Fragezeichen, ein Raum hinter dem Lacher.

Oder liegt es vielleicht daran, dass heutzutage unsere Gesellschaft so viel freier ist, als sie es war. Ohne Zweifel haben sich die Grenzen der Moral verschoben. Um sich unnormal und ausgeflippt zu verhalten, muss sich der heutige Teen schon ganz schön anstrengen. Unsere Eltern mussten sich mühsam ausbilden und kräftig arbeiten um die Existenz zu sichern. Unserer Großväter haben entweder die Kugel oder das eiserne Kreuz bekommen, während Oma im Luftschutzkeller zuhause war. Wir sorgen uns um das Betriebssystem unseres Smart-Phones und um die Bildschirmdiagonale unseres Fernsehers. Und machen darüber Witze. Natürlich sollte man dankbar sein, dass der Spießbürger inzwischen nur noch die Alleinerziehende aus dem Erdgeschoss ist.

Und es ist ja nicht so, dass es gar keine jungen Guten gibt. Götz Alsmann wäre zu nennen, Max Gold natürlich.

Loriot karikiert und beschreibt die Generation unserer Eltern und unserer Großeltern. Was beschreibt uns heute? Was sind die Dinge, die wir karikieren müßten? Sind es wirklich die flachen Mann-Frau-Geschichten eines Mario Barth oder der gekünstelte…

Die Globalisierung hat auch beim Humor keinen Halt gemacht. Abendfüllend laufen amerikanische Lachkonserven auf den Privaten, mit solide zusammenkonstruierten Pointenfolgen, frei jedes kulturellen Bezugs. Niemand sitzt in Deutschland auf einer Couch von Two-and-a-half-man.

 

Zürich

Amboss Rampe – in der Nähe des Bahnhofs, Selbstschank gegen Geld in den Topf, sehr gemischtes Publikum von Sakko bis Kutte, kaum eingerichtete kleine Fabrikhalle, Kicker

Helsinki – recht alternativer Klub mit Live-Events, wieder sehr gemischtes Publikum

Uertliberg – Aussichtsplattform mit Blick über Zürich und den See, der Hausberg der Zürcher

Fleischlotto

Stall 6 – Balkanparty großartig!

Hornussen- Schwingen- Steinstoßen

Warum keine Ballsportarten

altpapier schnürungen

Schwyzerdütsch – verzeigen = anzeigen,

Ein König in Frankreich – Streik

Anlässlich des fünfzigsten Jahrestages der Unterzeichnung der Elysée-Verträge möchte ich hier eine kleine Serie beginnen, die sich mit meinen Erfahrungen im französischen (um genau zu sein: elsässischen) Exil beschäftigt. Wie bei allen großartigen Ideen, bin ich natürlich nicht der Erste, der sich zum Thema deutsch-französische Unterschiede äußert. Inspiriert hat mich die Sendung Karambolage des fantastischen Senders ARTE, dessen Hauptsitz sich übrigens auch in Straßburg befindet.

Starten möchte ich mit einem kleinen Artikel über Streiks. Während in Deutschland ein Streik immer etwas dramatisches ist, ist in Frankreich ein Streik quasi Alltag. Fahren bei uns für 2 Stunden die Züge nicht, weil sich eine Gewerkschaft gegen die schreienden Ungerechtigkeiten der Arbeitgeber nicht mehr anders zu helfen weiß, jammern gleich alle, seufzen tief und organisieren Fahrgemeinschaften um zur Arbeit zu kommen. Hier in Frankreich streikt man schon wegen Kleinigkeiten und alle nehmen das meist achselzuckend hin. “In Frankreich zeigen die Nachrichten schon nicht mehr, wenn jemand streikt. Sie zeigen, wenn jemand mal arbeitet.” beschreibt der Kabarettist Emmanuel Peterfalvi, bekannt als Reporter “Alfons” die Situation in einem Interview.

Neulich gab es mal wieder so einen Streik. Und zwar, ja wirklich: Im Radio! Und zwar im öffentlich-rechtlichen Sender “France Inter“, dem drittgrößten französichen Radiosender. 6 Tage lang gab es einfach nur unmoderiert Musik. Aufgefallen ist mir das mit dem Streik überhaupt erst, als aus der Küche ungefähr 5 mal hintereinander der gleiche Song zu hören war. Als ich meinen Mitbewohner aufforderte, doch endlich eine andere CD reinzulegen, kam von ihm nur: “Ist keine CD, ist Streik.”

Was war Schreckliches passiert, dass so etwas Elementares, wie das Radio stillgelegt wurde? 2 Techniker sollten versetzt werden. Zusammen mit einer Neuordnung des Arbeitsplanes (das nächtliche Programm von France Inter ist seit kurzem nicht mehr live) wären so nach Angaben der technischen Direktion des Senders insgesamt 4 (in Buchstaben: vier) Arbeitsplätze weggefallen! Die fast einwöchige Radioblockade hat ihren Zweck aber offenbar erreicht: Ab Samstag, den 12. Januar und nach zähen Verhandlungen lief dann plötzlich wieder das normale Programm.

 

Phở

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Was in Malaysia das Laksa für mich war, war in Vietnam das Phở. Es handelt sich um eine kräftige Brühe mit Nudeleinlage.

600g Rinderknochen

500g Kochfleisch vom Rind

3 cm Ingwer in dünnen Scheiben

4 Sternanis

1 Stange Zimt

1 Stange Zitronengras in Stücken

5 große Schalotten in Würfelchen

1/2 Teelöffel getrocknete Zitronenschale

4 EL Fischsauce

3 l Wasser

Koriander zum Garnieren

Sprossen

400 g Reisnudeln (Bandreisnudeln für die Suppe)

rote kleine Chilis nach Schmerzempfinden

3 Limetten geviertelt

 

 

Das Fleisch von Sehnen und Fett befreien und in mundgerechte Stücke schneiden. Wasser zum Kochen bringen und alles außer den Sprossen, den Nudeln und dem Koriander in den Topf geben. Salzen und pfeffern. Einmal aufkochen und dann bei niedriger Temperatur und ohne Deckel 2 1/2 Stunden köcheln lassen. Ab und an den Schaum abnehmen.

Die Nudeln 2 Minuten in kochendes Wasser geben, abseihen, kalt abschrecken und in die Suppenteller geben. Die Brühe durch ein Sieb geben und alle festen Bestandteile absondern. Fleischstücke heraussuchen und wieder in die Brühe geben. Die Nudeln damit übergießen. Die Sprossen, Korianderzweige, Chilli, Limettenviertel auf einem Extrateller drapieren und zur Brühe reichen.

Schmeckt genauso gut wie in Vietnam!

 

Sarawak Laksa

Sarawak Laksa

In Malaysia war mein liebstes Leibgericht das Laksa. Vor allem auf Borneo gibt es fantastische Versionen dieser Kokos-Brühe. Jetzt habe ich endlich das Rezept gefunden und -wie man oben erahnen kann- auch eine wirklich leckere Suppe produziert. Es ist schon recht viel Arbeit, die Paste, die als Grundlage dient, herzustellen. Aber der Aufwand macht sich bezahlt. Als Suppeneinlage habe ich Omelette, Reisbandnudeln, Mie-Nudeln, Sprossen, Tofu, Shrimps und Huhn verwendet. Ganiert mit ein bißchen Chilli und Thai-Basilikum.

Rezept Paste: http://3hungrytummies.blogspot.com.au/2011/11/secret-of-sarawak-laksa-paste-revealed.html

Natürlich hatte ich nicht alle Zutaten und ich habe auch nur ein Viertel der Portion gemacht. Kein Galangal, keine candlenuts, kein Sesam und kein Tamarind, weniger Knoblauch und nur normalen. Dafür etwa 2 EL Krabbenpaste und 1 TL Honig.Mit dem Umrühren muss man es nicht ganz so genau nehmen, es reicht, wenn man alle paar Minuten rührt.

Rezept Suppe: http://3hungrytummies.blogspot.com.au/2012/11/sarawak-laksa-malaysian-monday-95.html

Ich habe kein ganzes Huhn verwendet, sondern nur eine Brust. Geht auch.

Guten Appetit la!

 

My digital photostudio on Ubuntu

Endlich, endlich habe ich alle meine Fotos sortiert und größtenteils getaggt! 36 000 Fotos über die letzten 7 Jahre. Zwei ausführliche Reisen und der Umstieg auf Raw-Fotografie lassen die Masse an Bildern explodieren. Wie soll man dem Ganzen noch Herr werden. Und das auch umsonst. Als Ubuntu-Nutzer kann ich mir Programme wie Lightroom oder die ganze CS-Suite eh nicht installieren.

Aber eigentlich geht es auch ohne ganz gut. 2 Programme helfen mir dabei maßgeblich:

Shotwell – Bilder- und Video-Bibliothek – erlaubt Tagging, Suche, Import in einheitliche Ordnerstruktur, einfaches Postprocessing

darktable – Bild-Nachbearbeitung und Raw-Entwickler

 

Jedes dieser Programme ist an anderer Stelle ausführlich behandelt worden, ich denke, darauf muss ich nicht weiter eingehen. Aber was sind die Probleme, wenn man beide zusammen benutzt? Und wie kann man diese lösen?

Shotwell und darktable überschneiden sich in ihrer Funktionalität. Beide besitzen ein eigenes System der Fotobibliotheksverwaltung. Das ist klare Schwerpunkt bei shotwell, während darktable seine Stärken klar in der Bildberarbeitung hat. Sich im täglichen Gebrauch auf eines der Programme beschränken, ist eigentlich nicht möglich wenn man folgende Anforderungen stellt:

1. eine zentrale Ordnerstruktur

2. Vermeidung von Duplikaten

3. Einfaches Tagging

4. Tags in hierarchischen Ebenen

5. Skalierbarkeit (>30 000 Fotos)

6. Komfortable Suche nach Bildern

7. Bildbewertung

8. Bildskalierung

9. Professionelle Photobearbeitung

10. Raw-Entwicklung

shotwell kann 1-8, aber nicht 9 und 10.

darktable kann 9 und 10, ist aber fürchterlich speicherintensiv und damit auf keinen Fall geeignet für große Mengen an Bildern. Die Ordnungsmöglichkeiten habe ich sowieso nicht wirklich verstanden.

 

Also Beide gleichzeitig.

Kick-Off: Der Import von allen, allen, allen Fotos von allen Platten. Da braucht man schonmal ein freies Wochenende. Ich habe einfach alle Dateien auf eine große externe Platte kopiert, für jede Quelle (Festplatte) einen eigenen Ordner. Dann habe ich schrittweise alle Ordner über die Import-Funktion von Shotwell in einen einzelnen Ordner kopiert. Shotwell erstellt unterhalb dieses Ordners anhand der Exif-Daten einen Dateibaum nach dem Muster Jahr-Monat-Tag in 3 Ebenen. Das dauert. Probleme treten bei gewissen Dateiformaten auf. Bei einer .NEF kann das Programm durch spontanen Absturz reagieren. Daher schrittweise. Sonst sucht man sich tot nach genau der Datei, die den gesamten Import verhindert.

Wesentlich ist auch, während der ganzen Import-Zeit NICHT den Import-Ordern zu wechseln oder in Versuchung zu geraten, mal eben wieder die alte .shotwell-Datei zu reaktivieren, weil man die Platte vergessen hat und Freunden Fotos zeigen will. Das genau habe ich nämlich gemacht. Und da kann man in Komplikationen geraten, die dazu führen, dass man Bilder überhaupt nicht mehr importieren kann. Man importiert und importiert und beim Anklicken verschwinden die Bilder aus der Übersicht. Neuimport, gleiches Phänomen. Lösung: Shotwell hält seine Daten in .shotwell/data/photo.db in einer SQLite-Datenbank. Die DB ist simpel gehalten, der Sinn der Tabellen erschließt sich von selbst. Mit einem Tool wie sqliteman müssen jetzt alle Einträge aus phtototable, videotable, backingphototable gelöscht werden, die nicht im großen Import-Ordner liegen. Dann funktioniert alles wieder.

Zur Zeit (shotwell 0.12.3 mit Ubuntu 12.04) , gibt es einen fiesen Bug, der dazu führt, dass shotwell mit einem bösen segmentation fault spontan aussteigt. Bei mir hat es geholfen, die Ordernüberwachung, den “Auto-Import” auszuschalten.

Irgendwann hat man es geschafft. Alle Fotos sind da! Und juhu! shotwell erkennt natürlich alle Tags, die man vorher schon in die Exifs geschrieben hat. Hierarchien gibt es in exif leider nicht, aber shotwell kanns. Also alle Hierarchien wieder zusammenbasteln. Ich habe übrigens die Tag-Kategorien: Personen (wesentliche Leute aus meinem Leben), Orte (wegen den Reisen nochmal nach Land und Stadt unterteilt), Events (Weihnachten 2010, Karneval 2008, Wanderung auf dem Mond), Projekte (Friedhöfe, Street Art, Portrait), Fremder Fotograf (Fotos, die nicht von mir gemacht wurden). Diese Struktur hat sich in den letzten Jahren gut bewährt. Die shotwell-Events-Sortierung nutze ich nur zur zeitlichen Sortierung.

Wenn man es jetzt also schafft alle Fotos zu taggen, ist man fertig? Nicht ganz. Hat man vorher schon mit darktable gearbeitet, dann hat man jetzt ein kleines Problem: Die xmp-Files, in denen darktable seine Änderung im gleichen Ordner wie das Bild ablegt, werden von shotwell ignoriert. Ich habe mir mit einem Skript geholfen, dass alle xmps zusammensucht, den namentlichen Partner (default-Benennung: imagename.xxx.xmp) findet und in den entsprechenden Ordner kopiert. Schwierig ist es mit Duplikaten. Eine Canon zählt beispielsweise im Dateinamen immer nur bis 9 999 und dann gehts wieder von vorne los. Bei 30 000 Fotos und auch noch verschiedenen Kameras ein bißchen blöd. Ich habe mich mit der einfachen Lösung zufrieden gegeben und die xmp zum neuesten Bild kopiert. Im schlimmsten Fall muss man hier wohl mit der Hand ran.

Daily use: Ich importiere mit shotwell direkt von der Karte in mein Riesenverzeichnis, tagge, sichte, lösche. Wenn ich ein Bild bearbeiten will, benutze ich darktable auf der Datei in shotwell. So wird das xmp direkt in den Datumsbaum gespeichert. darktable verwende ich nur zum Bearbeiten und anschließenden Exportieren. Diese Daten importiere ich wieder in shotwell und tagge sie mit darktable. Darktable ist auch so freundlich, automatische alle Bilder, die bearbeitet werden mit 1/5 Sternen zu bewerten.

Wenn alles einmal steht läuft alles soweit gut. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, wenn ich wieder kämpfe.

Viel Spass, vielleicht hilfts ja irgendwem.