Mystery-Shopping bei Aldi

Ich hasse einkaufen. Ich gebe es ganz offen zu, Lebensmittel (auf marketingdeutsch insbesondere schnelldrehende Konsumgüter) einkaufen zu gehen kostet mich jedes Mal Überwindung. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und unkompliziert nachvollziehbar zugleich. Bei Aldi werde ich regelmäßig von der Kassiererin angeschnauzt, so sei das nun mal, wenn man keinen Einkaufswagen nehmen würde, während ich hastig die Einkäufe wahlweise in die Alditüte oder meinen Rucksack stecke und versuche, dem Tempo, das die rüstige Dame hinter der Kasse beim Scanvorgang an den Tag legt, in nichts nachzustehen. Nächstes Mal werde ich mich als Mystery-Shopper outen und ganz beiläufig erwähnen, wie streng das Aldi-Management gegen unfreundliche Kassiererinnen vorgeht. Habe ich schon erwähnt, dass ich zu denjenigen Kunden gehöre, die sich weigern, einen Einkaufswagen vor sich herzuschieben?
Bei Rewe um die Ecke ist das Personal zwar freundlicher, dafür die Kunden um so abschreckender. Laut Murphys Gesetz ist immer diejenige Kasse, hinter der man in der Schlange steht, die langsamste. Wenn dann noch eine Oma vor einem steht, die bei drei von zehn Produkten nochmal separat Preis und Inhalt beim Kassierer erfragt, wird man nicht nur als Humanist sondern auch als Philanthrop auf die Probe gestellt.