Oliver Bierhoff: Diplom nach 26 Semestern

Besser spät als nie heißt es für den derzeitigen Manager der Fußall-Nationalmannschaft: Nach 13 Jahren Fernstudium an der FernUni Hagen hat Oli Bierhoff es geschafft, er darf sich seit 2002 Diplom-Kaufmann nennen.

Dass er in seiner Diplomarbeit “nur” die Note 3 kassiert hat, erfährt man in diesem Artikel im manager-magazin.

13. Bonner Tage der Fernsehkritik: Einfach “bongo”, diese Kinderserie

Auf Initiative des TV-Zombies Wolfgang Lippert hat der Erfurter KI.KA zusammen mit dem Haus- und Hofsender von Carmen Nebel und Achim Menzel, dem mdr und dem rbb, eine Kinderserie aus dem ehemals sowjetisch besetzten Boden gestampft, bei der die Teletubbies einpacken können.

Was unsere Öffentlich-Rechtlichen als pädadgogischen Beitrag zur politischen Bildung für das bundesdeutsche TV-Publikum im Vorschulalter verstehen, könnte für so manch dementen Fernsehzuschauer über 90 beim Zappen zu Panikattacken führen: Drei Aliens vom Planeten Bongo landen mit ihrem Raumschiff auf dem Reichstagsgebäude. In Folge 1 haben die drei Forschungsreisenden Siri, Lomo und der altersdemente Käpt’n Mosch einen wichtigen Auftrag zu erfüllen: Sie sollen herausfinden, was Demokratie eigentlich ist. Denn auf ihrem Heimatplaneten, wo König Schludo III. herrscht, geht alles drunter und drüber. Der Monarch denkt nur an sich, baut sich ein Schloss nach dem anderen (alle Schlösser sehen irgendwie aus wie das Atomium in Brüssel) und stopft sich mit Bongolade voll, indes gehen die Spielplätze kaputt, Schulbücher sind zerfleddert und das Volk wird immer ärmer und probt den Aufstand (Parallelen zur derzeitigen Finanzkrise sind rein zufällig) – mehr wird nicht verraten.

Die bislang produzierten Folgen stehen zum Streamen auf der Bundestags-Homepage bereit. Allein aufgrund des von den Aliens verwendten Soziolekts (“Das ist ja bingobongo!”) lohnt es sich, in die eine oder andere Folge im Realmedia-Format reinzugucken.

Wowi und die Aliens
Die Aliens auf ihrer Tour durch den bundesdeutschen Polit-Zoo. Hier bewundern sie das ‘Wowi’, einen Vertreter der seltenen Gattung “schwuler Bürgermeister”.

Kommune, Kiffen, Sex? – 40 Jahre Wohngemeinschaft

Laut einer Erhebung des Deutschen Studentenwerks lebt heute jeder vierte Student in einer Wohngemeinschaft. Damit leben mehr Studierende in einer Wohngemeinschaft als in jeder anderen Wohnform.
Was 1968 als alternative, ja revolutionäre Wohnform von jungen Erwachsenen ein Kopfschütteln der Eltern-Autoritäten hervorgerufen hat, ist inzwischen auch bei älteren Großstadtbewohnern en vogue geworden. Vom ehemaligen Bremer Bürgermeister Henning Scherf ist bekannt, dass er sich mit acht anderen Senioren eine Wohnung in Bremen teilt.
Dass Männer in einer WG auch “Frauenarbeit” übernehmen (gemeint war wohl die täglich anfallende Hausarbeit) galt 1968 als kleine Kulturrevolution.

Kommune I (Quelle: SV Bilderdienst)

Keine Frage, rückblickend auf die politischen Ziele der frühen Kommunen aus den 1960ern sind Deutschlands heranwachsende Intellektuelle zu handzahmen Pragmatikern geworden und bezahlen brav semesterweise ihre Studiengebühren von Freiburg bis Schwerin, von Aachen bis Cottbus. Wen wundert’s: Tocotronic, “Sprachrohr einer Generation” und Hauptvertreter des “Studentenrock” (beide Zitate: Der Spiegel) besingen derzeit aus vollem Herzen die Alternative zur Revolution: die Kapitulation.