Wien (Tag 16-20)

In Wien lerne ich einen Haufen Couchsurfer kennen. Sehr nette Abende mit Leuten aus der ganzen Welt.

Am schoensten ist fuer mich jedoch der Morgen des letzten Tages, den ich alleine an der Donau verbringe. Die goldene Herbstsonne scheint und laesst das Wasser gruen leuchten. Wenige Wolken schweben durch den blauen Himmel und der Wind pfeift. Unter einer Bruecke ist der Wind so stark, dass man sich gegen ihn lehnen kann. Nur ein bisschen mehr und ich wuerde abheben und ueber der Donau gen Sueden fliegen.

Matka – Wanderung

Mit dem Taxi fahre ich mit Dennis aus Australien und dem Mazedonier Martin 20min aus Skopje heraus nach Matka. Zwischen den Bergen erstreckt sich ein kilometerlanger Canjon. In den Fels sind schmale Wege gehauen, an deren Seite es 30m in die Tiefe geht. Der Herbst taucht das Tal in bunte Farben, die durch schroffe Felsen durchbrochen werden.

Bilder  koennen nicht wirklich wiedergeben, wie man sich fuehlt, wenn man an solchen Felswaenden langgeht.

Wir wandern etwa 8 km ins Tal herein, insgesamt erstreckt sich der Canjon ueber mehr als 20 km. Der Fluss ist heute auf sehr niedrigem Level, ein Staudamm regelt den Wasserstand. Sonntag soll der Stand wieder normal sein, wahrscheinlich werde ich dann nochmal in das Tal wandern.

Budapest – Clementine

In Budapest hatte ich das Glueck einen wunderbaren Menschen kennenzulernen. Clementine ist Franzoesin, lebt aber schon seit 4 Jahren in Budapest und arbeitet bei der UN. Sie und ihre Mitbewohnerin Meg haben mich auf ihrer Couch aufgenommen und mir das Gefuehl gegeben, ich sei zu Hause. Die meiste Zeit in Budapest habe ich mit ihr und ihren Freunden verbracht.

Clementine im Zug auf unserer gemeinsamen Fahrt nach Belgrad

Clem hat den ganzen Tag irgendwelche Lieder im Kopf, die sie vor sich hinsingt.

Fugs, du ass die Gans gestohle

Ungarisches Volkslied

Belgrad (Tag 31-35)

Bombed building in Belgrad

Laermend schiebt sich dichter Verkehr durch die Stadt. Stoisch trotzen die grauen Gebaeude der abgasgeschwaengerten Luft. Nahe dem Bahnhof sieht man immer noch die offenen Wunden des Krieges vor 10 Jahren: Zerbombte Ruinen ehemaliger Ministerien und Polizeistationen. Gleichzeitig Mahnmal fuer den Frieden und Sporn im Fleisch des serbischen Nationalismus. Keine Truemmerhaufen wie auf den alten schwarzweissen Bildern zerstoerter deutscher Innenstaedten, sondern fast unscheinbare klaffende Loecher und Luecken in den Fassaden. Krater, von der Wucht der Explosionen verbogener Stahl, Risse im Beton. Durch glaslose Fenster sieht man Schraenke voller Akten unter dichten dunklen Schichten voller Aktenordner einer vergangenen Zeit.

Der Krieg ist hier noch praesent. Die Vergangenheit lebt, inzwischen als fast natuerlicher Teil der Gegenwart: Visabeschraenkungen, zugemauerte Botschaften, virtuelle Sperren im Internet. In Serbien kann man nicht mit Paypal bezahlen und nicht in  amerikanischen Online-Shops bestellen. Von Zeit zu Zeit raecht man sich, in dem man einen McDonalds anzuendet, dieses goldene Symbol des westlichen Wirtschaftsimperialismus, das auch hier die Strassen beherrscht.  Die Serben sind ein stolzes, ein patriotisches Volk, das sich in der Tradition einer uralten Geschichte sieht. Hier sind die alten Feldherren, die fuer ihr Vaterland kaempften, noch Helden, Teil einer gemeinsamen Identitaet.

Neben den alten Statuen spielen Kinder, Jugendliche fahren Skateboard, Liebespaare kuessen sich. Der Verkehr waelzt sich durch die Stadt. Bald schon werden die zerschossenen Gebaeude Hotels oder Einkaufszentren sein. Und langsam werden die Schatten des Krieges auch aus den Koepfen der Menschen verschwinden.

Tuerkeiplanung mit Robi

Robi lerne ich zufaellig ueber Freunde meiner Hosts kennen. Er ist 36, in Budapest geboren und hat die letzten Jahre in Thailand und der Tuerkei als Guide gearbeitet. Schon am ersten Abend bietet er mir an, fuer mich einen Trip durch die Tuerkei zu planen.

Tuerkeiplanung mit Gulaschsuppe und Eroes Pista

Ich treffe ihn Sonntag in einem ungarischen Restaurant und tatsaechlich hat er einen kompletten Plan ausgearbeitet. Er bringt mir eine Karte mit und einen 10seitigen Ausdruck ueber die Geschichte der Lykrier, deren Land ich bewandern will. Auf seinem Laptop zeigt er mir Fotos und Videos, waehrend ich meine Gulaschsuppe schluerfe.

Die von ihm geplante Reise geht ueber 5 Wochen und umfasst den Weg von Istanbul ueber Izmir, Marmaris, den lykrischen Weg, Myra, Olympos, Antalya nach Kappodokia.

Istanbul

Istanbul to Izmir

Izmir to Kas

Kas to Kappadokia