Ohrid – Thessaloniki (Tag 42)

Wir muessen heute noch nach Thessaloniki, da ich dort einen CS-Host habe. Die Reise gestaltet sich recht schwierig. Es gibt keinen Zug und keine direkte Busverbindung. Unser urspruenglicher Plan: Mit dem Bus in die Grenzstadt Bitola, von da ein Taxi zur Grenze, dann zu Fuss rueber, wieder ein Taxi nach Florina und dort mit dem Zug weiter.

Als wir am Busbahnhof ankommen, werden wir von einem Mann abgefangen, der uns anbietet uns fuer 10 Euro bis zur Grenze zu fahren. Nach anfaenglichem Zoegern schlagen wir ein und landen mit 2 weiteren Fahrgaesten in einer total heruntergekommenen Karre. Ein Seitenspiegel ist kaputt, eine Tuer hat keinen Tuergriff mehr und meine Tuer laesst sich nur mit einem Schraubenzieher schliessen, es gibt keine Anschnallgurte und die Sitze sind absolut durchgesessen. Der Fahrer fuellt Oel nach und macht sich auf den Weg. 1 1/2 Stunden fahren wir durch die Berge und landen schliesslich mitten im Nirgendwo an der Grenze. Dan hat sich beim Geldabheben am Vortag verrechnet und hat 150 Euro in Mazedonischen Dinar, aber an der Grenze gibt es weder eine Moeglichkeit einzukaufen, noch eine Wechselstube. Ausserhalb von Mazedonien wird die Waehrung nicht gehandelt. Pech.

Endlich im Zug nach Thessaloniki

Es ist bereits dunkel, als wir uns auf den Weg ueber die Grenze machen. 300m Niemandsland und dann die griechische Seite der Grenze, provokant mit einer Statue Alexander des Grossen dekoriert, den beide Laender fuer sich beanspruchen. In Griechenland stehen wir dann wieder im Nirgendwo. Kein Taxi, kein Bus und es ist bereits stockdunkel. Wir machen Anhalter und werden bereits vom zweiten Wagen mitgenommen.  Im Auto begreifen wir, dass wir in einer anderen Zeitzone sind. Den Zug erreichen wir nur ganz knapp. Alles ist ploetzlich wieder vollkommen westlich.

Ohrid (Tag 41 – 42)

Dan, der Englaender, den ich in Skopje im Hostel gelernt habe, weckt mich morgens um 9 nach wenigen Stunden Schlaf und einigen Glaesern Whiskey. Wir nehmen den 10 Uhr-Bus nach Ohrid, einer kleinen Stadt im Sueden von Mazedonien, malerisch an einem grossen See gelegen. Auf dem Weg durch die mazedonischen Berge faengt es an zu schneien und der Bus bleibt in den Serpentinen im Verkehrschaos stecken. Anderthalb Stunden dauert es, bis die Raeummaschinen die Strasse wieder befahrbar gemacht haben. Als wir um 4 Uhr ankommen ist es neblig, feucht und grau. Es nieselt. Per Taxi fahren wir den Huegel hinauf in die Altstadt. Kleine Gassen und halbverfallene kleine Haeuser. Unter uns der See, von Bergen eingerahmt.

Den Abend verbringen wir mit dem Personal des Sunny-Lake-Hostels und einigen Freunden mit Fussball schauen.

Nach dem Fruehstueck machen wir uns auf den Weg durch die Stadt. Die Wolken haben sich verzogen und lassen den See in gruenblauen Farben leuchten. Wir gehen zur Burg hinauf und laufen von dort aus ueber einen Waldweg zu einem der vielen Kirchen. Dann hoch und runter durch die Stadt, noch eine Kirche und schliesslich essen wir im albanischen Viertel einen Plescavica. Unser Aufenthalt ist nur ein Kurzbesuch.