Stromanbieter wechseln – die Qual der Wahl

Wer hat noch nicht darüber nachgedacht: Es muss doch einen billigeren oder grüneren Stromanbieter geben, als meinen Standardversorger. Aber dann wirklich wechseln ist dann doch noch ein Schritt mehr. Es hat insgesamt einen ganzen Nachmittag gedauert, bis ich alle Informationen zusammen hatte, um eine Entscheidung zu treffen.

1. Schritt: Verbrauchsermittlung

Zuerst einmal sollte klar sein, wieviel Strom man abnehmen will. Am einfachsten ist es, wenn man die Daten der letzten Jahre heranziehen kann. Hat man diese Daten nicht, gibt es ein paar gut versteckte Tools, mit denen man seinen Verbrauch schätzen kann:

http://www.energieagentur.nrw.de/haushalt/energiecheck/

http://www.sw-magdeburg.de/swm_2123.php

http://www.energieverbraucher.de/index.php?itid=646&st_id=646&content_news_detail=3449&back_cont_id=646

2. Vergleichen

Nachdem man nun weiß, wieviel Strom man in etwa verbraucht, kann man sich nun auf die unzähligen Vergleichsseiten bewegen. Grundsätzlich ist die Objektivität der Seiten in Frage stellen. Wer weiß, welcher Energiekonzern wo mitmacht. Daher lieber nicht einer Seite vertrauen, sondern immer schön Vergleichsseiten vergleichen.

Stromtarife unterscheiden sich meist nach folgenden Kriterien:

– Zahlungsweise: Vorauszahlung jährlich, quartalsweise oder monatlich; Vorauszahlung oder Kaution

Der Bund der Energieverbraucher rät, keinesfalls Jahresvorauszahlungen zu leisten. Firmen, die besonders billige Tarife mit Jahresvorauszahlungen anbieten, bergen auch ein höheres Risiko: Schnell ist eine kleinere Energiefirma auf dem Markt der Großen pleite.

– Erzeugung: Atom, Öko, Fossil

Die Preise von Ökostrom sind in der letzten Zeit ziemlich günstig geworden. Mancherorts sind reine Ökotarife billiger als der Standardtarif des regionalen Versorgers.

– Nachtanteil

Offenbar für Privatkunden nicht weiter interessant. Man kann da wohl einen zweiten Zähler installieren und dann nachts (wann nachts ist, bestimmt der Erzeuger) weniger bezahlen.

– Grundgebühr vs. Kwh-Preis

Hier lohnt sich Rechnen. Einige Anbieter haben sehr billige kWh-Preise, aber hohe Grundgebühren. Je nach Verbrauch kann sich das lohnen. Meine Empfehlung: Ein selbstgebasteltes Spreadsheet bietet eine gute Hilfestellung.

– Preisgarantie

– Vertragslaufzeit und Kündigungszeitraum

Dieser letzte Punkte ist definitiv einen Blick wert. Der Kündigungszeitraum unterscheidet sich sehr stark und ist meist nur im Kleingedruckten zu finden. Will man als WG nur einmal im Jahr kündigen können?

Seiten, auf denen man die Anbieter vergleichen kann:

http://www.billiger-strom.de/

http://www.wechseln.de/stromvergleich.html

http://www.verivox.de/P/energienetz/Stromrechner.asp?ID=1

Für eine WG bietet sich ein recht flexibles Angebot an. Schnell aussteigen zu können, ist wichtig. Man weiß ja nie, wann der Kunde (= der, der die Rechnung zahlt) den Haushalt verläßt. Wenn man in festen häuslichen Verhältnissen lebt, sind kWh-Pakete am günstigsten.