Haselünne, Herzlake, Löningen

Orte, von denen man nie zuvor gehört hat: Herzlake, Löningen, Haselünne. Im Rahmen eines Wochenendausfluges habe ich ebenjene Lokalitäten nun zum ersten Mal begutachten können. Trübe Käffer, in denen die einzige Unterhaltung aus Kinderkriegen zu bestehen scheint. Was wird aus diesen Menschen, fragte ich mich. Wie reagiert eine sensible Kinderpsyche auf eine reizfreie Umwelt? Wie es der Zufall will, habe ich heute auf der Internetpräsenz des BKA eine Antwort bekommen:

http://www.bka.de/fahndung/personen/meistgesuchte/bahaji/index.html

Die wahre Gefahr für unsere demokratische Grundordnung kommt von innen! Kampf den inländischen Terror-Ausbildungslagern! Für die progressive Urbanisierung Deutschlands!

Mystery-Shopping bei Aldi

Ich hasse einkaufen. Ich gebe es ganz offen zu, Lebensmittel (auf marketingdeutsch insbesondere schnelldrehende Konsumgüter) einkaufen zu gehen kostet mich jedes Mal Überwindung. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und unkompliziert nachvollziehbar zugleich. Bei Aldi werde ich regelmäßig von der Kassiererin angeschnauzt, so sei das nun mal, wenn man keinen Einkaufswagen nehmen würde, während ich hastig die Einkäufe wahlweise in die Alditüte oder meinen Rucksack stecke und versuche, dem Tempo, das die rüstige Dame hinter der Kasse beim Scanvorgang an den Tag legt, in nichts nachzustehen. Nächstes Mal werde ich mich als Mystery-Shopper outen und ganz beiläufig erwähnen, wie streng das Aldi-Management gegen unfreundliche Kassiererinnen vorgeht. Habe ich schon erwähnt, dass ich zu denjenigen Kunden gehöre, die sich weigern, einen Einkaufswagen vor sich herzuschieben?
Bei Rewe um die Ecke ist das Personal zwar freundlicher, dafür die Kunden um so abschreckender. Laut Murphys Gesetz ist immer diejenige Kasse, hinter der man in der Schlange steht, die langsamste. Wenn dann noch eine Oma vor einem steht, die bei drei von zehn Produkten nochmal separat Preis und Inhalt beim Kassierer erfragt, wird man nicht nur als Humanist sondern auch als Philanthrop auf die Probe gestellt.

Dinkel macht glücklich

Welche verrückten Thesen der “Lebe Gesund”-Versand aufstellt, ist unerhört. In einem überaus profesionell anmutenden Warenkatalog preist der Öko-Lebensmittel-Versand, der eng mit der Sekte “Universelles Leben” verbunden ist, die wundersamen Wirkweisen des Dinkelgetreides an.

Unsere Recherchen haben ergeben, dass diese Behauptung auf eine nahtodähnliche Jenseitserfahrung der Sektengründerin Gabriele Wittek zurückgeht: “Als sie [G.Wittek] ein halbes Jahr später, am Weihnachtsabend 1974, eine geschenkte ‘holzgeschnitzte Figur’ betrachtete, seien in ihrem Inneren ‘ganz deutlich’ die Worte zu hören gewesen: ‘Ich bin dein geistiger Lehrer, Bruder Emanuel'”. Bei diesem habe es sich um den ‘Cherub der Göttlichen Weisheit’ gehandelt, der ihr fortan als ‘Verantwortlicher Diener des Herrn in Seinem Heimholungswerk zur Seite gestanden sei.” (Quelle: zit. n. Hauth, R.: “…neben den Kirchen”, Konstanz: Christliche Verlagsanstalt, 1995).

1977 verläßt Frau Wittek mit ihrem Mann die katholische Kirche und gründet das “Heimholungswerk Jesu Christi” (HHW). Nach der seinerzeit herausgegebenen Schrift “Das Nachschlagewerk der Geistigen Welt für die Menschen” mit der Auffassung, “daß Jesus Christus sich ‘mediale Menschen’ als ‘Sprachrohre’ ausgesucht habe, um ihnen das ‘geistige Wort’ zu geben”. Seit 1984 wird die Gruppierung unter “universelles Leben” geführt. Bemerkenswert sind geschlossene Wohngemeinschaften und Siedlungen seiner Anhänger sowie ein strikter Fundamentalismus, nämlich das wörtliche Verständnis von “Witteks Offenbarungen” als einzig anerkannte Grundlage.

Also: Dinkel als medialer Katalysator? Als Gottgetreide? Inwiefern Wittekismus und der Glaube an das Dinkelwunder zusammenhängen, kann und konnte in gemeinsamen Gesprächen nicht ausreichend geklärt werden. Doch Fundamenatlismus in geschlossenen Wohngemeinschaften ist dem Verfasser zu Genüge aus der täglichen Wohnerfahrung bekannt. Dem aufmerksamen Leser und der Leserin soll abschließend ein eigenes Urteil über die Zusammenhänge erlaubt werden.

In der nächsten Kolumne erforschen wir den Zusammenhang zwischen der Übernahme der Fischwarenkette Nordsee durch den Brötchenkönig Klaus Kamps.

Wahlstatistik oder wer wählt die NPD?

Wenn man versucht, Wahldaten statistisch auszuwerten, könnte man auf die Idee kommen, dass der Intelligenzquotient mit der Wahlentscheidung zusammenhängt. Die Intelligenz wiederum ist ein Produkt aus vielen Einflüßen und müßte eine Gauss-Kurve bilden. Durchschnittliche Intelligenz wählt also SPD und CDU. Debb von der durschnittlichen Intelligenz gibts halt viel. Die Anzahl der NPD-Wähler dagegen ist nicht allzu hoch. Zugegebenerweise ist es, der Mathematik folgend, schwer zu sagen, ob diese geringe Stimmenanzahl auf überdurchschnittlich hohe oder geringe Intelligenz der Wähler zurückzuführen ist. Ich mein… eigentlich ist es ja klar, in welche…. Die Anzahl der ungültigen Stimmen ist höher als die der NPD-Wähler. Also was jetzt: Noch dümmer als Leute die zu doof sind, einen Stimmzettel auszufüllen, sind NPD-Wähler?

Durchaus dieser Ansicht,

bb242 freaks

Auszählung der Erststimmen für Wahlbezirk 11 Kessenich
Endergebnis
(7 von 7 Stimmbezirken ausgezählt)
  2005 2002 Gewinne/Verluste
Stimmen Prozent Stimmen Prozent Stimmen Prozent- punkte
Wahlberechtigte 6.618 6.832 0
Wähler 5.526 83,50 5.843 85,52 -2 -2,02
Ungültige Stimmen 61 0,00 50 0,00 0 0,00
Gültige Stimmen 5.465 100,00 5.793 100,00 0
Ulrich Kelber (SPD) 2.637 48,25 2.592 44,74 +45 +3,51
Dr. Stephan Eisel (CDU) 1.773 32,44 1.734 29,93 +39 +2,51
Dr. Guido Westerwelle (FDP) 386 7,06 744 12,84 -358 -5,78
Jens-Erik Kendzia (GRÜNE) 456 8,34 583 10,06 -127 -1,72
Katina Schubert (Die Linke.) 182 3,33 80 1,38 +102 +1,95
Dr. Peter Malborn (NPD) 31 0,57 +31 +0,57
Quelle: Bundesstadt Bonn – Wahlamt/Statistikstelle 2005